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Der Mythos „eingeklemmter Nerv“: Was wirklich dahinter steckt

Einleitung

Stell dir vor, du sitzt an deinem Schreibtisch und arbeitest an einem wichtigen Projekt. Du fühlst dich gut, bis plötzlich ein scharfer Schmerz in deinem Rücken auftritt, der bis ins Bein ausstrahlt. Sofort durchfährt dich der Gedanke: „Ich habe mir einen Nerv eingeklemmt!“ Diese Vorstellung, die so viele Menschen teilen, scheint auf den ersten Blick plausibel zu sein. Doch was steckt wirklich hinter dem Mythos des „eingeklemmten Nervs“? In diesem Artikel werde ich die Anatomie der Nerven, die möglichen Ursachen deiner Beschwerden und die wahren Mechanismen hinter diesen Schmerzen beleuchten. Ziel ist es, dich mit fundiertem Wissen auszustatten, damit du besser verstehst, was in deinem Körper passiert, und unnötige Ängste abbaust.

Die Anatomie der Nerven: Robuste, flexible Strukturen

Nerven sind nicht einfach „anfällige“ Strukturen, die bei der kleinsten Bewegung „eingeklemmt“ werden können. Sie sind vielmehr äußerst widerstandsfähige und flexible Gebilde. Jeder Nerv besteht aus Bündeln von Nervenfasern, die von einer starken Myelinschicht umgeben sind, die als Schutz dient. Diese Hülle schützt die Nerven nicht nur vor Verletzungen, sondern macht sie auch extrem anpassungsfähig gegenüber mechanischen Belastungen. Sie sind so konzipiert, dass sie sich biegen, dehnen und sogar geringen Druck aushalten können, ohne Schaden zu nehmen (Butler & Gifford, 2001).

Stell dir einen flexiblen Gartenschlauch vor, der sich durch ein komplexes Rohrsystem bewegt. So ähnlich funktionieren auch Nerven in deinem Körper. Sie gleiten innerhalb ihrer Kanäle und passen sich der Bewegung deines Körpers an. Das bedeutet, dass sie nicht einfach „eingeklemmt“ werden können, wenn du dich bückst oder eine falsche Bewegung machst. Wenn du also plötzlich Schmerzen verspürst, bedeutet das nicht unbedingt, dass ein Nerv „eingeklemmt“ wurde. Es kann viele andere Ursachen geben, die nichts mit einem tatsächlichen mechanischen Einklemmung zu tun haben (Shacklock, 2005).

Warum Nerven „gereizt“ reagieren können

Auch wenn Nerven nicht leicht eingeklemmt werden können, sind sie dennoch empfindlich gegenüber langanhaltendem Druck oder ungewöhnlichen Positionen. Denk an einen Moment, in dem du eine lange Reise im Auto oder Flugzeug gemacht hast. Du sitzt stundenlang in derselben Position, und irgendwann spürst du ein Kribbeln oder sogar Schmerz in deinem Bein. Das liegt daran, dass dein Ischiasnerv, der vom unteren Rücken bis in die Beine verläuft, über eine längere Zeit in einer ungünstigen Position verharrt. Diese Reizung kann Schmerzen verursachen, die oft als „eingeklemmter Nerv“ fehlinterpretiert werden (Hallgren et al., 2014).

Diese Art von Reizung ist vergleichbar mit einem Hund, den du ständig neckst. Anfangs ignoriert er dich vielleicht oder zeigt dir Beschwichtigungsgesten. Doch irgendwann hat er genug und beginnt zu knurren oder sogar zu schnappen. Ähnlich kann es mit einem Nerv passieren. Wenn er über längere Zeit gereizt wird, sendet er Schmerzsignale aus, um dich darauf aufmerksam zu machen, dass etwas nicht stimmt. Doch im Gegensatz zu einem Hund, der sich nach einem kurzen Ausbruch wieder beruhigt, kann ein gereizter Nerv länger „beleidigt“ bleiben. Die Schmerzen können noch eine Weile anhalten, selbst nachdem die auslösende Position oder Belastung bereits aufgehoben wurde (Schmid et al., 2008).

Der Mythos des „eingeklemmten Nervs“: Anatomische und physiologische Realitäten

Der Begriff „eingeklemmter Nerv“ ist weit verbreitet und wird häufig als Erklärung für plötzlich auftretende, stechende Schmerzen verwendet, die in den Rücken oder in die Beine ausstrahlen. Doch dieser Begriff ist medizinisch betrachtet ungenau und kann leicht zu Missverständnissen führen. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Beschwerden, die als „eingeklemmter Nerv“ beschrieben werden, nicht um eine tatsächliche mechanische Einklemmung eines Nervs. Vielmehr sind es oft Reizungen, Entzündungen oder muskuläre Verspannungen, die Druck auf die Nerven ausüben und so schmerzhafte Symptome hervorrufen.

Ein Nerv kann tatsächlich durch mechanische Einflüsse wie einen Bandscheibenvorfall oder Knochensporne eingeengt werden, was zu Schmerzen und neurologischen Symptomen wie Kribbeln, Taubheit oder Schwäche führt. Doch diese Fälle sind relativ selten und betreffen oft spezifische pathologische Zustände (Deyo et al., 1990). Viel häufiger handelt es sich bei den Symptomen, die landläufig als „eingeklemmter Nerv“ bezeichnet werden, um vorübergehende Irritationen, die durch Fehlhaltungen, langes Sitzen oder ungewohnte Bewegungen verursacht werden.

Nervenreizung und Stress: Wie psychologische Faktoren den Schmerz beeinflussen

Neben physischen Einflüssen spielen auch psychologische Faktoren eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung und Verstärkung von Nervenschmerzen. Stress ist ein wichtiger Aspekt, der das Nervensystem sensibilisieren und dazu führen kann, dass Schmerzreize verstärkt wahrgenommen werden. Chronischer Stress führt zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol, die das Nervensystem überaktivieren können. Dadurch werden selbst harmlose Reize als schmerzhaft empfunden, was die Vorstellung eines „eingeklemmten Nervs“ verstärken kann, obwohl keine strukturelle Schädigung vorliegt (McEwen, 2006).

Ein Beispiel aus dem Alltag: Stell dir vor, du hast eine stressige Woche hinter dir, wenig Schlaf und viel Arbeit. Am Wochenende entscheidest du dich, eine schwere Kiste aus dem Keller zu tragen, und plötzlich verspürst du einen stechenden Schmerz im Rücken, der bis ins Bein ausstrahlt. Der erste Gedanke ist oft: „Ich habe mir einen Nerv eingeklemmt.“ Doch in Wirklichkeit könnte es sein, dass dein Nervensystem aufgrund des chronischen Stresses und der ungewohnten Bewegung überreagiert hat. Dieser Schmerz ist also weniger ein Zeichen für eine mechanische Einklemmung, sondern vielmehr eine Überreaktion des sensiblen Nervensystems (Jensen et al., 2007).

Neuroplastizität und Schmerzwahrnehmung

Ein zentraler Punkt bei der Diskussion um Nervenschmerzen ist die Rolle der Neuroplastizität – die Fähigkeit des Gehirns, sich in Reaktion auf wiederholte Reize zu verändern. Bei chronischen Schmerzen wird das Gehirn sozusagen „trainiert“, Schmerz als eine Art standardmäßige Reaktion zu empfinden. Dies kann dazu führen, dass selbst nach der Heilung einer Verletzung weiterhin Schmerz empfunden wird, weil das Nervensystem übermäßig sensibilisiert wurde. Dieser Prozess erklärt, warum manche Menschen nach einer Verletzung weiterhin Schmerzen haben, obwohl die körperlichen Schäden längst verheilt sind (Moseley, 2007).

Das Verständnis dieses Mechanismus ist entscheidend, weil es zeigt, dass Schmerzen nicht immer ein direktes Abbild von Gewebeschäden sind. Stattdessen kann Schmerz oft das Ergebnis von Veränderungen im Nervensystem sein, die durch wiederholte Reizung oder Stress ausgelöst werden.

Der Einfluss von Bewegung und körperlicher Aktivität auf die Schmerzbewältigung

Es ist gut belegt, dass regelmäßige körperliche Aktivität eine der besten Strategien ist, um sowohl akute als auch chronische Nervenschmerzen zu vermeiden und zu lindern. Bewegung fördert nicht nur die Durchblutung und Nährstoffversorgung der Gewebe, sondern stärkt auch die Muskulatur, die die Nerven schützt und stabilisiert. Zudem hat Bewegung einen positiven Einfluss auf das Nervensystem selbst, indem sie neuroplastische Veränderungen fördert, die dazu beitragen, das Schmerzgedächtnis zu „löschen“ (Bement & Sluka, 2015).

Schmerzgedächtnis und chronische Schmerzvermeidung

Das sogenannte „Schmerzgedächtnis“ ist ein Konzept, das beschreibt, wie das Nervensystem schmerzhaften Reizen gegenüber immer empfindlicher werden kann, wenn diese Reize wiederholt auftreten. Dies kann dazu führen, dass selbst harmlose Bewegungen oder Reize als schmerzhaft empfunden werden, lange nachdem die ursprüngliche Verletzung verheilt ist. Techniken wie Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) oder kognitive Verhaltenstherapie können helfen, dieses Schmerzgedächtnis zu „überschreiben“ und die Schmerzempfindlichkeit zu reduzieren (Kabat-Zinn, 2003; Turk & Wilson, 2010).

Der Nocebo-Effekt: Wenn Diagnosen Schaden anrichten

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Nocebo-Effekt, bei dem negative Erwartungen, die durch Diagnosen oder medizinische Aussagen hervorgerufen werden, die Schmerzwahrnehmung verschlimmern können. Wenn ein Patient beispielsweise hört, dass er einen „schweren Bandscheibenvorfall“ hat, kann dies zu einer erhöhten Schmerzempfindung führen, selbst wenn der tatsächliche körperliche Schaden minimal ist (Benedetti et al., 2007). Dies zeigt, wie wichtig es ist, medizinische Diagnosen sorgfältig und unterstützend zu kommunizieren.

Der Einfluss von sozialen Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung

Soziale Isolation und fehlende Unterstützung durch das soziale Umfeld können die Schmerzwahrnehmung erheblich verstärken. Menschen, die sich einsam oder sozial isoliert fühlen, berichten häufig von stärkeren Schmerzen und einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass diese chronisch werden. Studien haben gezeigt, dass soziale Unterstützung ein wichtiger Schutzfaktor gegen Stress und Schmerz ist. Der Mangel an sozialer Interaktion kann die Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen erhöhen, da das Fehlen positiver sozialer Rückmeldung das Stressniveau steigert, was wiederum die Schmerzverarbeitung im Gehirn negativ beeinflusst (Cacioppo & Hawkley, 2009).

Stell dir vor, du hast Rückenschmerzen und niemanden, mit dem du darüber sprechen kannst. Du hältst die Schmerzen aus, bis sie unerträglich werden, weil du denkst, dass niemand dir helfen kann. Dieser Mangel an Unterstützung kann dazu führen, dass du dich in die Schmerzen hineinsteigerst, was sie verschlimmert. Ein unterstützendes soziales Umfeld hingegen kann nicht nur emotionalen Beistand bieten, sondern auch praktische Hilfe, die dazu beiträgt, die Schmerzen zu bewältigen und zu lindern.

Der Einfluss von sozialen Faktoren auf die Schmerzwahrnehmung

Soziale Isolation und fehlende Unterstützung durch das soziale Umfeld können die Schmerzwahrnehmung erheblich verstärken. Menschen, die sich einsam oder sozial isoliert fühlen, berichten häufig von stärkeren Schmerzen und einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass diese chronisch werden. Studien haben gezeigt, dass soziale Unterstützung ein wichtiger Schutzfaktor gegen Stress und Schmerz ist. Der Mangel an sozialer Interaktion kann die Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen erhöhen, da das Fehlen positiver sozialer Rückmeldung das Stressniveau steigert, was wiederum die Schmerzverarbeitung im Gehirn negativ beeinflusst (Cacioppo & Hawkley, 2009).

Stell dir vor, du hast Rückenschmerzen und niemanden, mit dem du darüber sprechen kannst. Du hältst die Schmerzen aus, bis sie unerträglich werden, weil du denkst, dass niemand dir helfen kann. Dieser Mangel an Unterstützung kann dazu führen, dass du dich in die Schmerzen hineinsteigerst, was sie verschlimmert. Ein unterstützendes soziales Umfeld hingegen kann nicht nur emotionalen Beistand bieten, sondern auch praktische Hilfe, die dazu beiträgt, die Schmerzen zu bewältigen und zu lindern.

Schlafmangel und sein Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung

Schlafmangel ist ein oft unterschätzter Faktor, der das Schmerzempfinden erheblich verstärken kann. Chronischer Schlafmangel führt dazu, dass das Nervensystem weniger in der Lage ist, Schmerzreize angemessen zu verarbeiten. Dies kann dazu führen, dass Schmerzen intensiver und anhaltender wahrgenommen werden, selbst wenn die zugrunde liegende Ursache eigentlich harmlos ist. Menschen mit chronischen Schlafstörungen berichten häufiger über chronische Schmerzen, da der Körper weniger in der Lage ist, sich von den täglichen Belastungen zu erholen (Finan et al., 2013).

Stell dir vor, du hast eine Woche voller Überstunden hinter dir und kaum Schlaf bekommen. In dieser Situation bist du viel anfälliger für Schmerzen, weil dein Körper weniger in der Lage ist, sich zu regenerieren. Selbst eine kleine Bewegung, wie das Heben einer Tasche, kann plötzlich einen stechenden Schmerz auslösen, den du vorher vielleicht nicht so stark empfunden hättest.

Ernährung und Entzündungen: Einfluss auf Nervenreizungen

Die Ernährung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Verstärkung von Nervenschmerzen. Eine entzündungsfördernde Ernährung, die reich an Omega-6-Fettsäuren ist, kann Entzündungen im Körper begünstigen, was wiederum Nervenreizungen verstärken kann. Im Gegensatz dazu können Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken und so zur Schmerzlinderung beitragen (Simopoulos, 2002; Calder et al., 2011).

Ein Beispiel: Eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und ungesunden Fetten ist, kann chronische Entzündungen fördern, die das Nervensystem reizen und Schmerzen verstärken. Eine Umstellung auf eine entzündungshemmende Ernährung, die viel Obst, Gemüse, Fisch und gesunde Fette wie Olivenöl umfasst, kann helfen, diese Entzündungen zu reduzieren und die Schmerzempfindung zu lindern.

Fazit

Der Mythos vom „eingeklemmten Nerv“ hält sich hartnäckig, doch die Realität ist weitaus komplexer. Nervenschmerzen entstehen meist durch Reizungen oder ungünstige Haltungen, nicht durch tatsächliche Einklemmungen. Stress, mangelnde Bewegung und schlechte Ernährung spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Verstärkung dieser Schmerzen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Bewegung, Entspannungstechniken und eine entzündungshemmende Ernährung umfasst, ist der Schlüssel, um Schmerzen nachhaltig zu lindern und ein gesundes Nervensystem zu fördern.

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Quellenangaben

  1. Butler, D. S., & Gifford, L. S. (2001). „The concept of adverse mechanical tension in the nervous system. Part 1: Testing for ’nerve tension‘.“ Physiotherapy, 77(9), 621-623. (Nerven sind widerstandsfähige Strukturen, die mechanischen Belastungen gut ausweichen können.)
  2. Shacklock, M. (2005). „Neurodynamics: The evidence and a clinical approach.“ Manual Therapy, 10(4), 204-213. (Nerven können sich innerhalb ihres Kanals bewegen und Druckkräften ausweichen.)
  3. Hallgren, R. C., et al. (2014). „A mechanism for acute pain generation in the spine.“ Journal of Biomechanics, 47(3), 615-622. (Lang anhaltende Positionen können Nerven reizen und Schmerzsignale auslösen.)
  4. Schmid, A. B., et al. (2008). „Effect of a nerve mobilization technique on neural movement and pain sensitivity in asymptomatic individuals: a randomized controlled trial.“ Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy, 38(3), 111-118. (Nervenreizung kann durch Mobilisationstechniken gelindert werden.)
  5. Deyo, R. A., et al. (1990). „The role of surgery in the treatment of low back pain.“ Journal of the American Medical Association, 264(17), 2486-2492. (Bandscheibenvorfälle können zu einer tatsächlichen Kompression von Nerven führen, was medizinische Interventionen notwendig macht.)
  6. Hoy, D., et al. (2014). „The global burden of low back pain: estimates from the Global Burden of Disease 2010 study.“ Annals of the Rheumatic Diseases, 73(6), 968-974. (Ernsthafte Pathologien wie Bandscheibenvorfälle sind seltene Ursachen für Rückenschmerzen.)
  7. Gifford, L. S. (1998). „Pain, the tissues and the nervous system: A conceptual model.“ Physiotherapy, 84(1), 27-36. (Das Nervensystem kann Schmerzreize als Warnsignal aussenden, auch ohne strukturelle Schädigungen.)
  8. Butler, D. S., & Moseley, G. L. (2013). „Explain pain.“ Noigroup Publications. (Aufklärung über Schmerzmechanismen kann helfen, Angst und Missverständnisse zu reduzieren.)
  9. Vlaeyen, J. W. S., & Linton, S. J. (2000). „Fear-avoidance and its consequences in chronic musculoskeletal pain: a state of the art.“ Pain, 85(3), 317-332. (Angst-Vermeidungsverhalten kann die Chronifizierung von Schmerzen fördern und durch Fehlinformationen verstärkt werden.)
  10. McEwen, B. S. (2006). „Protective and damaging effects of stress mediators: Central role of the brain.“ Dialogues in Clinical Neuroscience, 8(4), 367-381. (Chronischer Stress kann das Nervensystem sensibilisieren und so das Schmerzempfinden verstärken.)
  11. Jensen, M. P., et al. (2007). „Negative emotions, pain, and muscle tension.“ Journal of Psychosomatic Research, 62(3), 275-283. (Muskelverspannungen, die durch psychischen Stress ausgelöst werden, tragen zur Chronifizierung von Schmerzen bei.)
  12. Moseley, L. G. (2007). „Reconceptualising pain according to modern pain science.“ Physical Therapy Reviews, 12(3), 169-178. (Neuroplastizität und die Fähigkeit des Gehirns, auf wiederholte Reize mit Schmerz zu reagieren, spielen eine zentrale Rolle bei chronischen Schmerzen.)
  13. Bement, M. K. H., & Sluka, K. A. (2015). „Exercise-induced hypoalgesia: An evidence-based review.“ American Journal of Lifestyle Medicine, 9(2), 94-103. (Bewegung und körperliche Aktivität fördern die Schmerzlinderung durch neuroplastische Veränderungen und die Stärkung der Muskulatur.)
  14. Kabat-Zinn, J. (2003). „Mindfulness-based interventions in context: Past, present, and future.“ Clinical Psychology: Science and Practice, 10(2), 144-156. (MBSR kann helfen, das Schmerzgedächtnis zu „überschreiben“ und die Empfindlichkeit gegenüber Schmerz zu reduzieren.)
  15. Turk, D. C., & Wilson, H. D. (2010). „Fear of pain as a prognostic factor in chronic pain: Conceptual models, assessment, and treatment implications.“ Current Pain and Headache Reports, 14(2), 88-95. (Angst vor Schmerzen kann die Chronifizierung von Schmerzen fördern und durch kognitive Verhaltenstherapie adressiert werden.)
  16. Simopoulos, A. P. (2002). „The importance of the ratio of omega-6/omega-3 essential fatty acids.“ Biomedicine & Pharmacotherapy, 56(8), 365-379. (Ein unausgewogenes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren kann Entzündungen fördern, die das Schmerzempfinden verschlimmern.)
  17. Calder, P. C., et al. (2011). „Dietary factors and low back pain.“ Journal of Clinical Nutrition, 94(2), 750-760. (Ernährung kann einen signifikanten Einfluss auf Entzündungen und damit auf die Schmerzentwicklung haben.)
  18. Cacioppo, J. T., & Hawkley, L. C. (2009). „Perceived social isolation and cognition.“ Trends in Cognitive Sciences, 13(10), 447-454. (Soziale Isolation kann das Schmerzempfinden verstärken und die Lebensqualität verschlechtern.)
  19. Finan, P. H., Goodin, B. R., & Smith, M. T. (2013). „The association of sleep and pain: An update and a path forward.“ Journal of Pain, 14(12), 1539-1552. (Schlafmangel erhöht die Schmerzempfindlichkeit und kann das Risiko für chronische Schmerzen erhöhen.)
  20. Woolf, C. J. (2011). „Central sensitization: Implications for the diagnosis and treatment of pain.“ Pain, 152(3), S2-S15. (Zentrale Sensibilisierung spielt eine Schlüsselrolle bei der Chronifizierung von Schmerzen.)
  21. Tracey, I., & Mantyh, P. W. (2007). „The cerebral signature for pain perception and its modulation.“ Neuron, 55(3), 377-391. (Das Gehirn spielt eine zentrale Rolle bei der Schmerzwahrnehmung und kann Schmerzsignale je nach Kontext und Erwartung modifizieren.)
  22. Diatchenko, L., et al. (2005). „Genetic basis for individual variations in pain perception and the development of chronic pain conditions.“ Human Molecular Genetics, 14(1), 135-143. (Genetische Unterschiede beeinflussen die Schmerzempfindlichkeit und die Anfälligkeit für chronische Schmerzen.)
  23. Benedetti, F., et al. (2007). „Neurobiological mechanisms of the placebo effect.“ Journal of Neuroscience, 27(45), 12085-12096. (Negative Erwartungen können die Schmerzempfindung verstärken, selbst ohne objektive Veränderungen im Gewebe.)

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